Newsletter September 2018

Ich grüße Sie herzlich!

Dieser außergewöhnliche Sommer geht langsam zu Ende und mit Sicherheit freuen sich einige Menschen zusammen mit Pflanzen und Tieren auf Regen und kühlere Temperaturen. Andere konnten die Hitze vielleicht auch genießen, ohne zu ignorieren, dass die Trockenheit schwere Folgen für die Landwirtschaft und Wasserwirtschaft hat. Wie werden die nächsten Jahre aussehen? Wir stehen vor unübersehbaren Herausforderungen in vielen Bereichen. Unser Fokus liegt auf den zwischenmenschlichen Beziehungen. Was immer in den nächsten Jahrzehnten auf uns zukommt, wir haben Einfluss auf den Umgang miteinander und auf den Umgang mit unseren Kindern.

Mir sind unter anderem diese zwei Artikel untergekommen, die ich Ihnen gerne weiterreiche.

Über Geschmack und was schmeckt
Im Juni habe ich dieses Interview in der TAZ gefunden. Es geht darum, was Kindern schmeckt oder nicht schmeckt und wie sich der Geschmack entwickelt, oder besser, wie Geschmack reift. Der Diplom Ökotrophologe (Ernährungswissenschaftler) Christoph Bier kann erklären, dass Kinder mit guten Gründen ihr Essen untersuchen und genau aussuchen, was sie sich in den Mund stecken. Er beschreibt, wie der Geschmackssinn reift und warum es wirklich sinnvoll ist, dass etwa eineinhalb bis dreijährige Kinder vieles wieder ausspucken. Herr Bier erklärt auch die sensorisch-spezifische Sättigung, die mir sehr vertraut ist.

Geschmack reift eben auch (taz)

Patch und Work
Die ZEIT hat dem Leben in Patchworkfamilien einen langen Artikel gewidmet, der die Mühen des Zusammenlebens in neuen Konstellationen und den damit verbunden Wechselmodellen beschreibt. Aus zwei Familien werden drei. In engen Beziehungen zusammen zu leben, bedeutet neben Liebesglück auch intensive Beziehungsarbeit. Darüber wird nicht so oft gesprochen, wenn es um Familienleben geht. Es ist leicht nachvollziehbar, dass nach Trennungen von Eltern und der Gründung neuer Partnerschaften die Beziehungsarbeit nicht leichter wird. Der Artikel stellt die Herausforderungen, die frustrierenden und verzweifelten Phasen in Patchworkfamilien in den Mittelpunkt.Für mich wurde bei der Lektüre klar, dass in allen Familien die Beziehungsarbeit zu kurz kommt. Wir haben wenig Übung, darüber zu sprechen, wie es jedem gerade in der Familie geht, ohne sich verpflichtet zu fühlen, es für den anderen ändern zu müssen. Keiner ist für die Gefühle des anderen verantwortlich, aber es ist so notwendig, das Befinden des anderen genauso anzuerkennen und ernst zu nehmen, wie das eigene.
Die Erwachsenen müssen in der Patchworkfamilie das nachentwickeln, was vielleicht auch schon in der gescheiterten Ehe gefehlt hat. Alle Familien können aus den Erfahrungen der neuen Lebensformen lernen und wachsen. Wachsen ist oft schmerzhaft.

Kann das gut gehen? – Patchworkfamilien (ZEIT)

Dänische Vereinigung der Psychotherapeuten
Ich bin seit dem Frühjahr Mitglied in der Dänischen Vereinigung der Psychotherapeuten – Dansk Psykoterapeutforeningen. Ich freue mich sehr über diese Anerkennung, da wir als Nachfolgeinstitut des “Kempler Institute of Scandinavia” unsere Wurzeln in Dänemark haben. Das Ausbilderteam am ddif hat sich den Ethikregeln der Dänischen Vereinigung verpflichtet. Hier finden Sie die deutsche Übersetzung der Regeln und die Dänische Originalversion.

Die Ethikregeln der dänischen Vereinigung der Psychotherapeuten (Deutsch)
Link zur dänischen Originalversion

Infoabend zur Familientherapie Ausbildung und zum Empathie Training
Am Mittwoch, 5. September findet ein Infoabend mit Helle Jensen und mir statt. Wir stellen sowohl die Familientherapie Ausbildung als auch das Empathie Training vor. Wir freuen uns auf Sie und Euch!Die weiteren Infotreffen sind:

  • Donnerstag, der 18. Oktober 2018
  • Dienstag, der 13. November 2018
  • Dienstag, der 11. Dezember 2018
  • Dienstag, der 22. Januar 2019

zum Infoabend

Empathie Training
Der 3. Lehrgang findet ab August 2019 im “Haus am Schüberg” in Ammersbek bei Hamburg statt. In diesem Haus habe ich 2003 die ersten Seminare bei Jesper Juul erleben können. Es ist ein schöner Ort und ich freue mich, dass wir rechtzeitig geplant haben und das Haus buchen konnten.
Das Wissen und die Kompetenzen über Beziehungsarbeit und das Gewahrsein der eigenen Präsenz und Empathie sich und anderen gegenüber gibt Pädagogen einen individuellen und persönlichen Leitfaden für ihren Arbeitsalltag. Sie sind mit ihrer Haltung Vorbild und finden Wege, die Begegnungen mit Kindern und Jugendlichen aktiv zu gestalten, anstatt sie sich in vielen Situationen ausgeliefert zu fühlen.
Bei Interesse bitten wir Sie sich frühzeitig anzumelden. Das hilft uns für die Planung weiterer Lehrgänge.

Infoblatt

Familientherapie Ausbildung
Wo finden die Abgänger der Ausbildung mit ihrem Abschluss Arbeit?Diese berechtigte Frage wird mir immer wieder gestellt. Inzwischen haben seit Gründung des ddif vier Gruppen den Abschluss gemacht und es gibt einige, die Anstellungen bei Trägern gefunden haben oder Schritt für Schritt ihre Selbständigkeit aufbauen. Diejenigen, die schon im beratenden oder sozialen Bereich arbeiten, berichten, dass sich die Prozesse der Arbeit durch die Ausbildung verändert haben. Die Arbeitsqualität und die Atmosphäre haben sich verbessert und die Zusammenarbeit mit Mitarbeitern ist befriedigender.
Der 9. Jahrgang beginnt im Februar 2019. Wenn Sie interessiert sind, können Sie gerne die Möglichkeit nutzen einen Tag in der Ausbildung zu hospitieren.

Infoblatt
Hospitation in der Ausbildung

Seminare

“Eigenverantwortung statt Abhängigkeit” mit Marianne Troost am 10. Oktober 2018

Erwachsene begründen und erklären ihr Handeln gegenüber Kindern und Jugendlichen häufig als notwendige Reaktion auf das Verhalten der Kinder und Jugendlichen. Sie übernehmen keine Verantwortung für ihr Tun und ihre Entscheidungen, sondern sind der Überzeugung sie würden dazu gezwungen.
“Die Kinder tun nicht, was ich ihnen sage, deshalb muss ich laut werden.”
Wir wollen unsere Kinder zu eigenverantwortlichem Tun erziehen. Antwort von Kindern wie: “der hat aber zuerst angefangen oder der hat aber auch und deshalb habe ich …..” lassen Erwachsene nicht gelten. Gleichzeitig sind sich die Erziehungsberechtigten wohl nicht bewusst, dass sie dieses Muster den Kindern vorleben. Hier messen wir noch immer mit zweierlei Maß.
Viele überholte Erziehungsmethoden verhindern, dass Kinder und Jugendliche lernen können, für sich und ihr Verhalten Verantwortung zu übernehmen.
Eigenverantwortlich zu sein, ist ein großes Lernfeld. Wenn Erwachsene damit in Vorleistung gehen, können sie erleben, dass die Kinder es ihnen gleichtun und ihre Verantwortung nehmen.

Flyer

“Intelligenz des Herzens” mit Helle Jensen und Katinka Götzsche, 15. – 17. März 2019

Kinder, die wir als herausfordernd erleben, sind buchstäblich „außer sich“. Ihr Leben forderte ihre ganze Aufmerksamkeit im Außen, so dass der Kontakt zu dem, was in ihrem Inneren vorgeht, äußerst begrenzt ist.
Viele Erwachsene, die mit Kindern arbeiten, suchen nach neuen Wegen, mit den Kindern einen empathischen Kontakt zu etablieren. Für diese Erwachsenen ist die Voraussetzung, dass sie selbst mit sich in Kontakt sind, um authentisch und gegenwärtig mit den Kindern zusammen sein zu können. So ist es entscheidend, mit den Erwachsenen zu arbeiten, damit sie in der Lage sind, dem Kind einen Ausweg aufzuzeigen und einen gesunden Kontakt sowohl nach innen wie nach außen herzustellen, anstatt mit ihren Verhaltensweisen die Kinder in ihren destruktiven Mustern zu bestätigen.

Flyer

Ich wünsche Ihnen allen schöne Sommertage.
Liebe Grüße
Christine

Anmeldung sowie Fragen rund um Organisation und Finanzen:
Peter Malecki · Telefon: 030 / 21 75 32 69 · E-Mail: peter.malecki@ddif.de

Unserser Newsletter informiert Sie über Arbeit und Leben nach den Prinzipien der Gleichwürdigkeit, Verantwortung, Integrität und Authentizität, insbesondere aus dem pädagogischen und familientherapeutischen Bereich sowie über Angebote des ddif.
Informationen zu den Inhalten, der Protokollierung Ihrer Anmeldung, dem Versand über den US-Anbieter MailChimp, der statistischen Auswertung sowie Ihren Abbestellmöglichkeiten, erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung
:
Hinweise zum Newsletter und Einwilligungen