April 2017
Newsletter April 2017
Ich grüße Sie herzlich!
135.000 Leser haben die Kolumne in der Zeit zum Thema Belohnung von Hella Dietz aufgerufen. Mit Ihnen werden es noch ein paar mehr. Ich empfehle Ihnen diese Kolumne sehr.
Belohnungen und Sanktionen oder auch Konsequenzen bedienen das gleiche Denkmuster wie Bestrafungen. Andere Begriffe ändern nicht das, was sie bewirken sollen, nämlich Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene dazu zu bringen, das zu tun, was ich will. Dieses Bestreben wird nach wie vor nicht hinterfragt, trotz des Wissens, dass Kinder kooperieren und sich anpassen wollen, außer sie haben wichtige Gründe es nicht zu tun. Anstatt sich wirklich ernsthaft für diese Gründe zu interessieren, investieren die Erwachsenen viel Energie in Methoden, die Kinder dazu bringen sollen, sich trotzdem einzuordnen. Die meisten Kinder geben tatsächlich ihre wichtigen Gründe auf und geben damit auch immer ein Stück von sich selbst auf. Einigen Kindern ist das nicht möglich, sie wehren sich stärker und erfahren dann Ausgrenzung.
Als ich vor ein paar Tagen einen Workshop mit Lehrerinnen und Lehrern hatte, gab mir ein Lehrer am Ende folgende Rückmeldung. „Ich bin irritiert, ich kann mir den Schulalltag ohne Strafen und Belohnungen überhaupt nicht vorstellen, ich kann es nicht mal denken. Und genau das gibt mir zu denken, wie sehr ich in der Gehorsamskultur verhaftet bin. Das war mir nicht bewusst.“
Ich danke für diese offene und ehrliche Aussage. Dieser Lehrer ist meiner Erfahrung nach keine Ausnahme. |
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Im Folgenden stelle ich Ihnen die kommenden Seminarangebote im Einzelnen vor, weise auf die nächsten Infoabende hin und erinnere Sie noch mal an die Weiterbildung „Vom Gehorsam zur Verantwortung“.
Ich beginne mit dem dritten Punkt:
„Vom Gehorsam zur Verantwortung“
Auf dem Mirabellenhof http://mirabellenhof.de/ sind die letzten Arbeiten und Vorbereitungen im Gange. Unser Kurs vom ddif ist eine der ersten Veranstaltungen auf dem Hof. Wir sind am 21. April nicht die allerersten Gäste, aber wir gehören noch zu denen, die den neuen Veranstaltungsort mit einweihen. Darüber freue ich mich sehr und Sie können noch dabei sein. In der Gruppe ist noch Platz. |
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Helle Jensen hat 2014 einen Vortrag zum Thema „Vom Gehorsam zur Verantwortung- Veränderungen in der Beziehungsgestaltung zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen“ gehalten, auf den ich an dieser Stelle nocheinmal hinweisen möchte. Sie beschreibt sehr kompakt die Grundlagen unserer Arbeit, Beziehungskompetenz und Gleichwürdigkeit. |
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Infoabende:
Am 5. Mai wird Helle Jensen beim Infotreffen da sein und über das Empathie Training informieren. Im August beginnt das 2-jährige Training wieder in der Villa Fohrde. Alle Interessierten sind zu dem Abend herzlich eingeladen.
Den Frühbucherrabatt haben wir wegen dieses Infotreffen bis zum 30. Mai verlängert.
Inzwischen habe wir die Übersetzung des Evaluationsberichtes zum Forschungsprojekt in Aarhus. Weiter unten finden Sie einen kurzen Einblick in die Ergebnisse dieser Forschung.
Am 30. Mai findet der nächste Infoabend statt, an dem die Familientherapieausbildung wieder im Mittelpunkt steht. |
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Seminare
Alle weiteren Informationen zu den Seminaren finden Sie auf unserer Homepage.“Herausfordernde Kinder und Jugendliche”
am 11. Mai 2017
Ab und an habe ich die Gelegenheit in einer Schulklasse oder im Kindergarten zu hospitieren. Dabei wird mir jedes Mal eindrücklich vor Augen geführt, dass wir Pädagogen_innen im Grunde nur von den Kindern lernen können, die sich nicht anpassen und einordnen. Kinder, die ihr Unbehagen und ihre Not durch ihr Verhalten zeigen, fordern von den Erwachsenen ein höheres Maß an Zugewandtheit, Präsenz und Empathie; Qualitäten, die allen gut tun. Wenn wir unsere pädagogische Arbeit verbessern wollen, helfen uns genau diese Kinder dabei am meisten.„Burnout-Prophylaxe für FamilienhelferInnen und –beraterInnen“
am 17. und 18. Mai 2017.
Familienhilfe und Arbeit mit Familien im Zwangskontext verlangt von den Fachleuten ein hohes Maß an Professionalität. Sie müssen sich abgrenzen und dem anderen helfen, seine Grenzen zu wahren, persönliche Verantwortung übernehmen und vom anderen einfordern, die Selbstverachtung der Klienten entkräften, indem sie den Klienten mit Achtung und Gleichwürdigkeit begegnen. Das sind hohe Anforderungen und führen leicht zur Überforderung, die sich oft in gegenseitiger Abwertung zeigt. Dem drohenden Burn out sollten Sie rechtzeitig Abhilfe schaffen. |
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“Wandel führend gestalten – Zwischen Zuhören, Vordenken und Raum geben”
am 24. Mai 2017
Die Leitung will eine Veränderung und Weiterentwicklung. Wie gelingt es, das Team, das Kollegium, die Mitarbeiter_innen mit zu nehmen?
„Eigenverantwortung statt Abhängigkeit – Suchtprävention von kleinauf“
am 1. Juni 2017
Abhängigkeit von Alkohol, anderen Drogen, Spiel- oder Shoppingsucht u.ä. sind furchtbar. Es ist selbstzerstörerisch und hängt mit einem mangelnden Selbstgefühl zusammen. Wie können wir Kinder und Jugendliche begleiten, damit wir ihr Selbstgefühl nicht beschädigen?
“Wie kann es weiter gehen, wenn ich keine Idee mehr habe?”
am 14. Juni 2017
Die Zusammenarbeit und die Gespräche mit Eltern sind ein wichtiger und wesentlicher Bestandteil der pädagogischen Arbeit in Kindergarten und Schule. Manchen Eltern gegenüber fühle ich mich ohnmächtig oder ich habe schon alles probiert und komme nicht weiter.
Häufig richten wir den Blick nur auf die Eltern. Die Selbstfürsorge und die Sicht auf uns selbst werden im pädagogischen Alltag oft vernachlässigt. Hier liegt meist der Schlüssel zu neuen Wegen.
„Wenn die Fetzen fliegen“
am 5. Juli 2017
Solange alles in ruhigen Bahnen verläuft, die Kinder und Jugendlichen sich sozial kompetent verhalten, die Regeln einhalten, die Hinweise der Erwachsenen in ausreichendem Maß respektieren, ist es leicht die gute Pädagogin oder der guter Pädagoge zu sein, die oder der man gerne sein möchte. Wenn es turbulent wird und wenn die Kinder auf ihre Art zeigen, wie es ihnen geht, wird es ganz schnell schwierig.
Immer wieder höre ich Erwachsene, die dann Not geraten und auf Erziehungsmethoden zurück greifen, die sie im Grunde nicht mehr vertreten können.
Die chaotischen Szenen möchte ich in diesem Seminar beleuchten.
Ich wünsche Ihnen schöne Ostertage. Vielleicht zeigt sich die Sonne doch hin und wieder mal.
Liebe Grüße
Christine Ordnung |
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Peter Malecki · Telefon: 030 / 21 75 32 69 · E-Mail: peter.malecki@ddif.de |
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